Aus dem Weltall: Würzburger Satellitentechnologie für uns alle!

Die schrecklichen Umstände in der Ukraine und im Iran haben aktuell sehr bewusst gemacht, wie wichtig Satellitennetze für einen ungestörten Informationsfluss sind. Die in den letzten Jahren erst aufgebauten Kleinsatellitennetze in niedrigen Erdumlaufbahnen spielen hier eine wichtige Rolle für innovative Anwendungen in Erdbeobachtung und Telekommunikation, die in Zukunft auch unseren Alltag – ähnlich wie heute schon das Navi – prägen werden.

In der Wissenschaft liefern Sensornetze aus Kleinst-Satelliten auch für die Verbesserung von Klimavorhersagen Schlüsselinformation durch verteilte Beobachtungsprinzipien. Bei der gerade am ZfT in Würzburg realisierten „CloudCT“-Mission charakterisieren beispielsweise zehn kooperierende Kleinst-Satelliten durch Computertomographie-Methoden das Innere der Wolken und ermöglichen so verbesserte Klima-Prognosen. Es wird in weiteren Beispielen von gerade in Würzburg realisierten Satelliten das enorm breite Anwendungsspektrum von Kleinsatellitennetzen illustriert, das von der Quantenschlüsselverteilung für abhörsichere Kommunikation bis zur Verfolgung von Aschewolken nach Vulkanausbrüchen reicht.

Während früher weltweit etwa 50 Satelliten pro Jahr in Handarbeit hergestellt wurden, müssen nun für solche Satellitennetze Hunderte von Satelliten pro Jahr bereitgestellt werden. Um diesen Technologiesprung vorzubereiten, erhielt das ZfT den Zuschlag für signifikante Bundesförderung, um in der „Forschungsfabrik Kleinsatelliten“ entsprechende fortgeschrittene Automatisierung und Robotik für diese Herausforderungen zu entwickeln und umzusetzen.

Prof. Dr. Klaus Schilling, Vorstand Zentrum für Telematik (ZfT), Würzburg, Germany, der Vater einer neuen Satellitentechnologie spricht über seine Arbeit, seine Fortschritte und Visionen. Aus erster Hand erfahren Sie von einer Revolution, der sich keiner entziehen kann, oder positiv gesagt, die jedem von uns auch Chancen in vielfältiger Weise bietet.